Elektronische Zündung

Mit den Unterbrecherkontakten bei meinem 59er Edsel gab es mehrmals Schwierigkeiten, sie brannten zu schnell ab, obwohl auch der Kondensator ausgetauscht worden war. Daran war die ausgeschlagene Verteilermechanik wohl nicht ganz unschuldig.

Eine neue Verteilermechanik war bereits bestellt. Während ich noch über eine elektronische Zündung nachdachte, fiel mir eine Ausgabe der Oldtimer Praxis in die Hände, in der verschiedene Zündanlagen vorgestellt wurden. Die einfacheren Anlagen verwenden den mechanischen Unterbrecherkontakt als Geber, verlängern aber die Lebensdauer, weil sie das Schalten des Zündstroms übernehmen. Andere Systeme gewinnen die Schaltimpulse über magnetische Sensoren.

Meine Wahl fiel auf dieses Produkt, weil die ganze Elektronik unter der Verteilerkappe verschwindet. Nur ein zusätzliches Kabel deutet darauf hin, daß hier etwas nicht ganz original ist.

ignitor

In der Schachtel fand ich neben der englischen Anleitung auch einen deutschen Beipackzettel. Die Installation war wirklich so einfach, wie der Hersteller verspricht.

Zuerst werden Verteilerkappe und -finger entfernt, dann Kondensator und Kontakte. An Stelle der Kontakte wird das Elektronik-Modul eingebaut. Es wird nur von einer Schraube gehalten, an der anderen Seite findet eine kleine Nase Halt im zweiten Schraubenloch.

Ein Plastikring, der auf die Welle gesteckt wird, enthält kleine Magnete, die der Elektronik das Signal für den richtigen Zündzeitpunkt liefern. Während man die Schraube anzieht, sorgt eine Plastiklehre für den richtigen Abstand des Moduls zum Ring. Die Schraube sollte mit Sicherungslack oder Sekundenkleber gesichert werden.

Danach werden Finger und Verteilerkappe wieder montiert und die Leitung für die Stromversorgung des Moduls angeschlossen. Jetzt muß man mit einer Stroboskoplampe den Zündzeitpunkt kontrollieren und ggf. nachstellen, fertig.

Ein kleiner Nachteil soll nicht verschwiegen werden: man darf die Zündung bei stehendem Motor nicht längere Zeit eingeschaltet lassen, da sonst die Elektronik zerstört werden könnte.

Beim 59er verlief die Installation problemlos, sogar der Zündzeitpunkt stimmte noch. Anders beim 58er. Weil die starre Unterdruckleitung gegen den Motorblock stieß, konnte der Verteiler zum Einstellen nicht weit genug gedreht werden. Ich habe von der Nase, die die zweite Schraube ersetzt, ein Stück abgefeilt, um das Modul etwas versetzt befestigen zu können. Das genügte bereits.

Seit dem Frühjahr 1999 sind beide Edsel mit dieser Zündanlage ausgerüstet. Anfangs hatte ich noch Bedenken, weil es unter der Haube des 58ers bei langsamer Fahrt und nach dem Abstellen ganz schön heiß werden kann. Probleme mit der elektronischen Zündung sind aber bisher nicht aufgetreten.

Der Händler, bei dem ich damals bestellt hatte, ist nicht mehr erreichbar. Inzwischen finden sich im Kleinanzeigenteil entsprechender Zeitschriften mehrere Anbieter. Wer Interesse an so einer Zündanlage hat, wird z.B. hier fündig: www.stevens-wesel.de oder pschiebl@t-online.de.

 

 

PS: Von anderen Oldtimer-Besitzern habe ich erfahren, daß mechanische Veränderungen am Verteiler notwendig waren. In diesen Fällen kamen die Verteiler allerdings von anderen Herstellern.